Schloss Hanfelden: Die Geschichte eines Schlosses vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert

Das Schloss an sich besteht aus einem Erdgeschoss, welches teilunterkellert ist, zwei Obergeschossen und einem Dachstuhl. Jedes der Geschosse hat ca. 17 Räume, darunter befinden sich im 1. Obergeschoss zwei Blockwerkkammern.

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Erdgeschoss Schloss Hanfelden  (Plan: M. Aigner)


Die Maximiliansstube

Weithin bekannt ist Schloss Hanfelden durch die Maximiliansstube im 2. Obergeschoss des Osttraktes. Hier befindet sich die Maximiliansinschrift. Diese wurde um 1620 im Auftrag von Maximilian Rauchenberger angebracht und verweist auf den Aufenthalt von König Maximilian I. in Zeiring im Jahr 1506, der auch durch andere schriftliche Quellen belegt ist. Es wird sogar postuliert, dass König Maximilian I. in der Stube selbst residierte. In der Inschrift wird erwähnt, dass während des Aufenthaltes dem Ansitz der Name Hanfelden gegeben wurde und er den Burgfrieden verliehen bekam. Weiters wird beschrieben, dass der König sich darum bemühte, das Bergwerk in Oberzeiring wieder zu aktivieren, nachdem es dort 348 Jahre zuvor einen Bergwerksunfall gegeben hat. Die Inschrift endet mit einer Huldigung an das Haus Österreich. Diese Huldigung durch die protestantischen Rauchenberger kann auch in der Weise verstanden werden, dass diese am Vorabend der Gegenreformation den Habsburgern ihr Loyalität kundtun wollten, trotz des nicht katholischen Glaubens. Es nutzte jedoch nichts, acht Jahre später mussten die Rauchenberger Schloss Hanfelden verkaufen und außer Landes gehen.

Die bisherigen archäologischen, bauarchäologischen und dendrochronologischen Untersuchungen zeigen, dass die Stube zum Zeitpunkt des Aufenthaltes wohl noch gar nicht existierte. Der Osttrakt scheint erst in den 1530er Jahren errichtet worden zu sein.  Die Inschrift ist ein sehr gutes Beispiel für eine in der Rückschau konstruierte Erinnerung an den Besuch Maximilians I. Gedacht werden sollte des Königs und seiner Fürsorge für Schloss Hanfelden, Zeiring und das Bergwerk in Oberzeiring und damit für die lokale Region. (Detailierter Bericht in Hanfelden Einst & Jetzt Band 3, 2019)